Das Alte Rathaus ist ein Wahrzeichen Leipzigs und gilt als einer der bedeutendsten deutschen Profanbauten der Renaissance. Mit seinen zwei Geschossen und dem ebenso hohen Dach dominiert es mit seinen 93 Metern Länge die Ostseite des Leipziger Marktes. Im Dach befinden sich sechs Zwerchgiebel links und rechts des achteckigen Treppenturms.
Die asymmetrische Ausführung des Gebäudes entspricht in idealer Weise dem Goldenen Schnitt mit nur einer geringen Abweichung von 1%. Die Giebel des Rathauses sind wie die damals sächsischen typischen Staffelgiebel ausgeführt.
Urkundlich erwähnt ist das Rathaus bereits erstmalös 1360, der Treppenturm erstmals 1476. Das gesamte Rathaus ist ein Zusammenschluss mehrerer Gebäude die in der Renaissance ihre endgültige Form fanden. 1556/7 wurde das Rathaus vom Bürgermeister und Großkaufmann umgebaut und erhielt im wesentlichen seine heutige Form. Die Arkadengänge auf der Marktseite wurden aber erst in den Jahren 1906 bis 1909 ausgeführt. Der älteste Teil des Gebäudes ist ein Biforienfenster auf der Südseite, das auf das Jahr 1230 datiert wird und wohl aus einen Vorgängerbau stammt und recycled wurde.
Das Alte Rathaus ist bedeutender Teil der Leipziger Stadtgeschichte. Neben dem Ratssitz waren im 16. Jahrhundert auch das Oberhof und Schöffengericht, der Stadtrichter und das Ratsarchiv untergebracht. Im Keller sind noch einige Gefängniszellen untergebracht.
Johann Sebastian Bach wurde hier in Jahr 1723 zum Thomaskantor gewählt und unterschrieb hier auch seinen Dienstvertrag.
Aktuell beherbergt das alte Rathaus mehrere Ausstellungen zur Leipziger Stadtgeschichte der älteren und jüngeren Zeit.