Auerbachs Keller

Auerbachs Keller

Auerbachs Keller darf man wohl, ohne unbescheiden zu sein, weltweite Bekanntheit unterstellen. Das Weinlokal das schon 1438 erwähnt wird und somit das zweitälteste Lokal Leipzigs ist, befindet sich nur wenige Schritte vom Alten Rathaus entfernt unter der Mädlerpassage. Das war nicht immer so, denn das Grundstück  unter dem sich bereits das Kellergewölbe befand wurde 1519 vom Leipziger Stadtrat, Hochschullleher Arzt und seit 1508 Rektor der Universität fur 3500 Gulden gekauft. Da Heinrich Stromer  aus dem Pfälzischen Auerbach stammte wurde er in Leipzig Dr. Auerbach genannt. Selbiger errichtete über dem vorhandenen Keller in den Jahren 1530 bis 1538 Auerbachs Hof, das Weinlokal wurde wieder eröffnet.

Goethe, der während seines Studiums in Leipzig in den Jahren 1765 bis 1768 häufiger Gast in Auerbachs Keller war, wurde von zwei Bildern inspiriert, die, um 1625 entstanden, dort aus Holz hingen. Auf dem einen Bild war der Magier und Astrologe Faust mit Studenten zu sehen, auf dem Anderen, Faust wie er auf einem Weinfass  zur Türe hinaus reitet. Die damals bekannte Faustsage, die auch auf Märkten im Puppenspiel insceniert wurde, kannte auch Goethe und so lies er sich zu seinem Faust I inspirieren. Mit seinem Werk und dem darin enthaltenen Fassritt in Auerbachs Keller hat Goethe seiner ehemaligen Studentenkneipe und der Stadt Leipzig ein literarisches Denkmal geschaffen.

Berümt wurde auch sein Satz: „Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“

In den Jahren 1912 und 1913 wurde an Stelle der mittelalterlichen Bebauung die Mädler Passage errichtet und das Weinlokal im Keller um den Großen Keller erweitert. Heute besteht Auerbachs Keller aus den vier historischen Weinstuben: Fasskeller, Lutherzimmer, Alt-Leipzig und Goethezimmer, sowie dem hinzugekommenen Großen Keller, ohne den die Massen an japanischen, amerikanischen und chinesischen Touristen heute kaum Platz finden würden.

Die Mädlerpassage befindet sich in der Grimmaischen Straße 2–4 im Zentrum Leipzigs. Den Abgang zu Auerbachs Keller flankieren zwei Broncefigurengruppen aus der Gießerei Noak von 1899, die vom Bildhauer Mathieu Molitor gestaltet wurden. Die eine Gruppe stellt die verzauberten Studenten da, die andere Mephisto und Faust.

Die Lage von Auerbachs Keller in der Mädlerpassage führt zu einer weiteren Sehenswürdigkeit Leipzigs, den zahlreichen Messehöfen.

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